Volltext: Ein Spaziergang durch das Köln der Merings

Christa Lipp old, geb. von Meri ng 
Ein Spaziergang durch das Köln der Merings 
So einfach ist es nicht, das Köln der Meri ngs zu fi nden. Köln ist nicht nur heute eine 
große Stadt, es war im Zeitalter der Renaissance die gr ößte deutsche Stadt überhaupt. 
Es soll 40.000 Einwohner gehabt haben. Ein einziger Merinck unter so vielen! 1553 
erwarb er das Bür gerrecht. "Hynr ich Merinck van Coisfelt" steht in der Bürgerliste 
unter dem Datum vom 11. Januar, als Nr. 2 von nur 14 Neubürgern in diesem Jahr 
überhaupt 1. 
Es war kein gutes Jahr für Köln, der "Französi s che Krieg" 
tobte2, 
der 
Niedergan g der Stadt hatte schon b egonnen, am Dom wurde nicht mehr geba ut. 
Luther war seit sechs Jahren tot, Köln hielt zum Kaiser und blieb katho lisch. In dieser 
von religiös-politischen Auseinandersetzungen geprägten Zeit wurde ein Merin g 
Kölner. 
Er wurde es sicher aus sehr persön lichen Gründen: Ende 1552 könnt e M eister 
Hermann Moytroyde, der ver mutlich Merings Chef war, gestorben sein. Hyn rich 
Merinck k önnte demnach Anf ang 1553 Catharina Lindtlar, Moytroydes Witwe, 
Mutter von vier Kinder n, geheiratet 
haben3, 
wo durch er, als Mann einer Kölner in, 
ohne besonder e Kosten das Bürgerrecht erhielt. Am 5. April 1553 jedenfall s kauft 
Heinrich von Meringen Wein beim Wein händler Hermann von 
Weinsber g 4. 
Den 
Wein k önnte er zu seiner Hochzeit, zur Über nahme der Handelsfirma 
Moyt royde 5 
aus geschenkt haben. Wo er diesen Wein getrun ken hat, wissen wir nicht. Hynr ichs 
Adress e besitzen wir erst für 
1568 6. 
Und damit den ersten Anhaltspunkt für unsern 
Stadtspazier gang auf den S puren der Merings. 
Aus diesem Grunde beginnen wir am Quaterm arkt. Von der Hohen Straße aus ist der 
gut zu fin den. Auf dem Quater mark t gibt es ein Thai-Restaurant . Wichtig ist, dass 
schönes Wetter ist und man draußen sitzen kann. Wir schauen Richtung Rhein. So 
s chaut man in Köln immer am besten. 
null 
Kölner Bürgeraufnahme von 1553, Hist. Archiv Köln, Best. Verfassung und Verwaltung C 656/ 25b, gedruckt in: 
Mitteilungen aus dem Stadt a rchiv von Köln Nr. 62, Köln 1975 
null 
Leonhard Ennen, Geschichte der Stadt Köln, Bd. 4, Köln 1875, S. 646ff 
null 
Bezugnahme auf diese 1. Ehe im Testament von Henrich Mehrinck vom 22. Juni 1579, im Hist or. Archiv Köln unter 
Test. 3/ M 237 
null 
R e chnungsbuch des Hermann von Weinsberg, im Histor. Archiv Köln, Best. C und D 55 
null 
Diese Handelsfirma kommt vor in einer Beschwerde der Stadt Köln an die Dänische Krone von 1537. Herma nn 
Moitroidt (Bürgeraufnahm e 17. 10. 1537) hat zusammen mit Bielgin Pyls, Vit Oidendail und Heinrich Berchfeldt ein 
Schi ff mit Wein von Gron ingen nach Riga geschickt, das auf dem Rückwe g mitsamt der Fra cht an Roggen, Teer, Asche 
und Flachs im Sund gekapert wurde. Gefunden in: Gert rud Susanna Gramulla, Handelsbeziehungen Kölner Kaufleute 
zwische n 1500 und 1650, Köln 1972, nachge p rüft Histor. Archiv , Briefbuch 60, S. 8: „unser Stadt bürgere und Inwoner 
als mit Namen Vitt odendaill, Heynrich Berchfelt und Herman Moitroidt“ 
null 
His tor. Archi v Köln, Best. Verfassung und Verwaltung N 1461: Steuerliste von St. Alban: „ Henrich Merinck in d. 
muntzen“ 
Seiten 1
	        
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